Neuroplastizität

Über diesen Begriff stolperte ich erstmalig, nachdem meine liebe Mentaltrainerin mir die ersten Hausaufgaben gab und sich bei mir die ersten kleinen Erfolge zeigten. Meine ersten Erfolge sorgten schnell dafür, dass mich mentales Training begeisterte. Was passierte da eigentlich gerade in mir? Passierte da etwas in meinem Körper, meiner Seele, meinem Herz, meinem Gehirn? Es war mir nicht ganz klar und da ich ein sehr wissbegieriger Mensch bin, machte ich mich auf die Suche nach den Antworten auf meine Frage.

Wenn man über mentales Training recherchiert, trifft man schnell auf den Begriff Gewohnheiten, bzw. Gewohnheiten ändern. Geht man wissenschaftlich tiefer rein, dann erfährt man, wieso es möglich ist, dass wir unsere Gewohnheiten ändern können. Das Zauberwort lautet Neuroplastizität. Den Begriff Neuro hast du vielleicht schonmal in der Medizin gehört und weißt, dass er etwas mit unserem Nervensystem zu tun hat. Plastizität erinnert mich persönlich direkt an Plastik und es gibt tatsächlich eine Gemeinsamkeit und zwar die Flexibilität. Vergleichst du beispielsweise Platikspielzeug mit Holzspielzeug wird schnell klar, dass Plastik etwas flexbiler ist als Holz. Wenn wir die beiden gewonnenen Erkenntnisse zusammenführen, wissen wir was Neuroplastizität ist, die Flexibilität unseres Nervensystems. Ein gesunder Mensch ist dazu in der Lage neue Nervenbahnen zu erschließen und Nervenbahnen neu zu verknüpfen.

Es beginnt damit, dass eine neue gewollte Gewohnheit in unseren Gedanken auftaucht. Zum Beispiel „Ich möchte mich jeden Tag 5 Minuten dehnen“. Wenn wir dies nun erstmalig durchführen, haben wir eine neue Nervenbahn erschlossen. Diese neue Nervenbahn ist allerdings ein noch nicht oft gegangener Pfad in unserem Gehirn und daher im Gehirn kaum zu erkennen. Ich bin hier einmal über eine Metapher gestolpert, in der die Nervenbahnen mit Trampelpfaden verglichen wurden. Gehen wir erstmalig über eine Wiese, erholt sich das Gras recht schnell wieder und von unserem Besuch ist schon nach kurzer Zeit nichts mehr zu sehen. Du weißt genau, was passiert, wenn du den gleichen Weg über das Gras häufiger gehst. Es entsteht ein Trampelpfad. Genau das Gleiche passiert in unserem Gehirn mit unseren Nervenbahnen. Das passiert ständig und das Beste daran ist, dass wir keine Kraft dafür aufbringen, was unser Gehirn gerade leistet.

Ich möchte dir zu dieser Erklärung mitgeben, dass du deinem Gehirn die Chance geben solltest, eine neue Gewohnheit als Trampelpfad einrichten zu lassen. Habe Geduld! Du schaffst das und es lohnt sich!

Nervenbahnen lassen sich herrlich beliebig verknüpfen und wenn du zusätzlich zu deiner Gewohnheit, dich 5 Minuten zu dehnen, einen positiven Moment auf die Nervenbahn gibst, dann verknüpft sich das. Wie wäre es mit 5 Minuten dehnen und im Anschluss den ersehnten ersten Kaffee am morgen zu trinken und ihn zu genießen. Trickse dein Gehirn aus und bald freust du dich genauso auf das Dehnen, wie auf den ersten Kaffee. Ich wünsche dir viel Spaß beim Ausprobieren!

Mit Liebe und Dankbarkeit!

Deine Corinna

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