Heute gibt’s nochmal eine geballte Ladung persönliche Erfahrung, die ich unbedingt mit dir teilen möchte. Heute habe ich mir einen Wunsch erfüllt: Ich war Blutspenden! Und jetzt bin ich megaaaa stolz auf mich!

Als Kind machte mir eine Blutabnahme überhaupt nichts aus. Ich konnte da zuschauen und fand das spannend. Nachdem ich vom Kinderarzt zum Hausarzt gewechselt hatte, war es plötzlich anders. Ich kann nicht genau erklären, woran das lag, aber Fakt war, dass ich ohnmächtig wurde. Die erste Ohnmacht meines Lebens, aber das war ja nur der Anfang. Plötzlich wurde ich nicht nur beim Blutabnehmen ohnmächtig, sondern auch in geschlossenen Räumen, in Krankenhäusern, vor Dates und auch einmal ganz kurz während einer Fahrt auf der Autobahn. Eine Ohnmacht war für mich bald nichts besonderes mehr – Corinna halt.

Sie war für mich so normal, dass ich sogar Blutspenden wollte und in Kauf nehmen wollte, dass ich ohnmächtig werde, weil ich ja wusste, dass es mir danach recht schnell wieder gut geht. Was da eigentlich in meinem Körper passierte, eine Reaktion auf Reizüberflutung, verstand ich ja nicht. Ich hatte mich scheinbar mal wieder „angestellt“ und es war ja „nicht so schlimm“.

Wenn das nicht der erste Beitrag ist, den du liest, dann weißt du schon, dass ich meine Angststörungen durch mentales Training verabschiedet habe. Seit gut drei Jahren bin ich ohnmachtsfrei! 🙂

Bei der letzten normalen Blutabnahme wies ich die Arzthelferin nicht daraufhin, dass ich normal ohnmächtig werde und mich hinlegen müsste. Ich saß da und während das Blut lief, erzählte ich ganz entspannt von meiner Erfahrung mit mentalem Training und erhielt Lob und Respekt.

Heute ging ich im Nachbardorf zum Blutspendetermin. Für alle die das noch nie gemacht haben, ein paar Infos zum Ablauf:

• Zuerst weist man sich aus und muss einen Fragebogen zur Gesundheit ausfüllen
• dann wird die Körpertemperatur und der Hämoglobinwert gemessen
• wenn bis dahin alles in Ordnung ist, gibt’s ein Aufklärungsgespräch durch einen Arzt
• im Anschluss geht’s zum Abzapfen
• man bleibt danach noch 10 Minuten liegen
• und dann gibt’s einen Imbiss (heute zusätzlich Eis bei 35 Grad ;-))

Ich wollte nicht unfair sein und mich vielleicht doch überschätzen und teilte der Ärztin mit, dass ich früher kein Blut sehen konnte, ohnmächtig wurde, aber auch der festen Überzeugung bin, dass das heute nicht passiert. Gaaaaanz kurz war die Ärztin skeptisch, aber dann erzählte ich ihr in Kurzform, was ich schon erreicht hätte. Sie war fasziniert und überzeugt, dass ich nicht ohnmächtig werde. Sie lobte meine Einstellung und gab meiner Seele noch etwas Balsam in Form von lieben Worten – tolle Ärztin!

Dann wurde es witzig! Keine Ahnung wie der Mensch hieß, der mich betreute, aber ich hatte direkt einen Draht zu ihm. Er stellte mir ein paar Standardfragen und ich stellte ihm ein paar Fragen zurück. Ob er auch genug getrunken hätte etc. Wir mussten beide ständig lachen und irgendwie unterhielten wir den ganzen Raum. Er meinte, dass sich selten ein Spender auch mal nach seinem Wohl erkundigen würde. Ich fühlte mich jedenfalls sehr wohl und als er mich alleine lassen wollte, fragte ich, wann ich denn abgezapft werden würde. Er fing an zu lachen und meinte „200g sind schon da“. Ups, ich hatte nicht mal den Start mitbekommen. Natürlich brachte mir mein „neuer Freund“ am Ende noch ein Getränk und ich konnte nach den 10 Minuten Ruhepause ohne Probleme aufstehen. Beinahe hätte ich den Imbiss vergessen, aber mich fing direkt ein weiterer Betreuer ein und dann gab es auch ein Eis 🙂

Was für ein wahnsinniges Erlebnis! Wessen Leben ich wohl da gerade rette? In erster Linie meins! Ich fühle mich so lebendig wie noch nie!

So lange stand das Blutspenden auf meiner Bucketlist und kaum jemand hat an mich geglaubt. Ich lange auch nicht, aber jetzt glaube ich an mich. Und ich glaube auch an dich! Vielleicht denkst du jetzt, dass ich stärker bin als du, aber das ist nicht die Wahrheit! Glaub an dich und deine Ziele! Du kannst so viel erreichen!

Wo ein Wille ist – da ist auch ein Weg!

Heute mit einer extra Portion Dankbarkeit und noch mehr Liebe!

Deine Corinna